Die Geliebte des Moerders by Mark Billingham

Die Geliebte des Moerders by Mark Billingham

Autor:Mark Billingham [Billingham, Mark]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-11-27T05:00:00+00:00


»Wenn Sie mich fragen, ich halte Grant Freestone zu so gut wie allem fähig.«

Holland, Heeney und Warren waren wieder allein in der Küche. Danny, der Junge, der so ausgerastet war, war ins Wohnzimmer zurückgekehrt, um sich bei der Gruppe für sein stinking thinking zu entschuldigen und mit der Therapie weiterzumachen. Warren hatte ihm erklärt, er solle sich Gedanken darüber machen, was er eigentlich wolle. Und sich glücklich schätzen, dass er nicht den Rest des Tages mit einer Klobrille um den Hals rumlaufen müsse.

»Ich erklär das besser«, fügte Warren hinzu. »Wenn Freestone noch immer Drogen nimmt, ist er zu allem fähig.«

»Sie glauben, das könnte der Fall sein?«, fragte Holland.

»Wer weiß? Er hatte ein Drogenproblem, als er aus dem Gefängnis kam, und ich bezweifle, dass es ganz weg war, als seine Freundin umgebracht wurde.«

Eine interessante Formulierung. »Er könnte also high gewesen sein, als er sie angriff?«

»Darüber möchte ich keine Vermutungen anstellen. Erscheint mir zwecklos. Aber aufgepasst, wenn Grant kurz davor war, clean zu sein – genau so was reicht, und die Scheiße geht von vorn los.«

Holland fiel ein, wann Warren mit den Drogen angefangen hatte. Konnten Schuldgefühle wegen Sarah Hanleys Tod bei ihm der Auslöser gewesen sein? »Finden Sie?«, fragte er.

Warren reagierte nicht groß auf die Frage, aber genug, damit Holland wusste, er hatte ins Schwarze getroffen. Warren drehte sich zur Spüle und begann, die benutzten Tassen abzuwaschen. »Sie haben mich gefragt, ob ich Freestone für fähig halte, jemanden zu entführen. Ich versuche Ihnen darauf zu antworten, so gut ich es kann. Wenn man kaputt genug ist, tut man alles, was einen weiterbringen könnte.«

Holland nickte. Er wollte, dass er weitersprach. Er hätte gerne gewusst, ob unter »alles« auch Mord fiel.

»Es gibt einen Punkt, an dem man nicht mehr darüber nachdenkt, was man macht. Man hält sich für schlau und baut in Wirklichkeit den größten Mist. Man hat nur eins im Kopf: Wie komm ich an das nötige Geld, um mir zu kaufen, was ich brauche?«

Sie hatten Warren nicht mehr gesagt, als er unbedingt wissen musste. Als Holland ihm von der Entführung erzählte, hatte der Therapeut die logische Schlussfolgerung über das Motiv gezogen. Er wusste nicht, dass ungeachtet seiner Mutmaßungen darüber, wozu ein verzweifelter Junkie in der Lage sei, der Entführer von Luke Mullen bislang noch keine Lösegeldforderung gestellt hatte. Warum war ein ebensolches Rätsel wie wer, aber so wie es aussah, hatte Geld nichts damit zu tun.

Dennoch war der Drogenblickwinkel in mindestens einer Hinsicht interessant. »Sagt Ihnen der Name Conrad Allen etwas, Neil?«

Warren drehte sich um. Schüttelte den Kopf.

»Und Amanda Tickell?«

»Wer?« Warren langte nach einem Geschirrtuch und sprach weiter, bevor Holland dazu kam, den Namen zu wiederholen. »Es tut mir leid, aber das bringt leider nichts. Ich denke nicht, dass Sie wissen wollen, ob ich die beiden vom Bridge kenne, und ich kann mit Ihnen nicht darüber sprechen, wen ich beruflich kenne oder nicht.«

»Alles klar.« Das Erste, was seit langem von Heeney zu hören war.

»Apropos Beruf, ich muss mal ins Wohnzimmer schauen. Nachsehen, dass nichts anbrennt.« Er trat einen Schritt weg von der Spüle.



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